Massachusetts — Wie Neuengland seine Geschichte schrieb
- Sandra

- 4. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Massachusetts ist einer der ältesten und geschichtsträchtigsten Bundesstaaten der USA. Küsten, Hafenstädte und kleine Dörfer tragen Spuren von Anfängen, Konflikten und kulturellem Wandel, die den Staat bis heute prägen.
Ankunft der Pilgerväter und Gründung von Plymouth

1620 erreichten die Pilgerväter mit der Mayflower die Küste nahe Plymouth und legten den Grundstein für eine der ersten englischen Kolonien in Nordamerika. Ihre Ankunft markierte den Beginn einer neuen, oft schwierigen Verbindung zwischen europäischen Siedlern, dem Land und den indigenen Völkern.
Ernte, Teilen und das erste Erntedankfest
Aus diesen frühen Jahren der Besiedlung entstand das, was wir heute als Thanksgiving kennen: ein gemeinschaftliches Erntedankfest, bei dem Essen geteilt und das Überleben gefeiert wurde. Dieses Ereignis wurde später zu einem Symbol der Dankbarkeit und Gemeinschaft in der amerikanischen Kultur.
Boston als Zentrum der Bildung und des Widerstands
Gegründet 1630, entwickelte sich Boston schnell zu einem Zentrum puritanischer Werte, des Handels und der Bildung. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem Zentrum der Unabhängigkeitsbewegung. Ereignisse wie die Boston Tea Party 1773 entzündeten den Funken, der zur Amerikanischen Revolution führte.
Beitritt zur Union und soziale Führung
1788 wurde Massachusetts als sechster Bundesstaat in die Vereinigten Staaten aufgenommen. In den folgenden Jahrhunderten etablierte sich der Staat als Vorreiter in Bildung, Industrie und Sozialreformen. Massachusetts blieb ein Ort, an dem politische und soziale Entwicklungen oft frühzeitig ihren Niederschlag fanden.
Heute: Bildung, Medizin und kulturelle Vielfalt
Heute ist Boston weltbekannt für seine Eliteuniversitäten wie Harvard und MIT, für seine hervorragenden medizinischen Einrichtungen und für eine lebendige, vielfältige Kulturszene. Historische Stätten, akademische Exzellenz und moderne Innovation treffen hier aufeinander und machen Massachusetts zu einem Bundesstaat der Kontraste und Bedeutung.
Fazit
Massachusetts erzählt die Geschichte Amerikas sowohl in kleinen Hafenstädten als auch in großen Universitätsstädten: von frühen Entdeckungen und hart umkämpften Anfängen bis hin zu Bildung, medizinischem Fortschritt und sozialem Wandel. Wer seine Straßen, Museen und Küsten besucht, spürt diese facettenreiche Geschichte auf Schritt und Tritt.
Essgewohnheiten & Spezialitäten
Massachusetts ist das kulinarische Herz Neuenglands und zeichnet sich durch frische Meeresfrüchte, regionales Obst und rustikale Backwaren aus. Die Küche vereint britische, irische, italienische und amerikanische Einflüsse und lebt von saisonaler Vielfalt und bodenständigem Genuss.
Klassiker der Küste
Die Küste prägt viele beliebte Gerichte: Clam Chowder ist eine cremige Muschelsuppe mit Kartoffeln und Sahne, die an kalten Tagen wärmt. Gebratene Muscheln und gebratene Jakobsmuscheln zelebrieren die Frische des Meeres und werden oft einfach mit Butter und Kräutern serviert. Das berühmte Lobster Roll besteht aus zartem Hummerfleisch in einem weichen Brötchen, pur oder mit leichter Mayonnaise.
Deftig und rustikal
Typisch sind herzhafte, einfache Gerichte mit viel Geschmack: Boston Baked Beans in süßer Melasse, oft serviert mit Hot Dogs, sind ein rustikales Wohlfühlessen. Cape Cod Chips sind lokale Kartoffelchips mit Kultstatus und ein fester Bestandteil vieler Picknicks und Strandtage.
Süß und herbstlich
Der Herbst prägt die Küche stark: Apfelwein-Donuts aus frischem Apfelwein sind ein Muss auf jedem Bauernhof, und gegrillte Blaubeermuffins sind ein regionaler Leckerbissen für ein warmes Frühstück. Der Boston Cream Pie ist ein süßer Klassiker: Biskuitkuchen, Vanillecreme und Schokolade – das offizielle Dessert des Staates.
Nostalgie und Alltag
Kindheitserinnerungen leben in einfachen Kombinationen weiter: Das Fluffernutter-Sandwich mit Erdnussbutter und Marshmallowcreme ist ein nostalgischer Schulklassiker. Insgesamt ist die Esskultur in Massachusetts saisonal, gemeinschaftlich und geprägt von einfachen Zutaten, die mit Sorgfalt und Respekt vor der Tradition zubereitet werden.
Clam Chowder – Cremige Muschelsuppe aus Neuengland
Zutaten (für ca. 4 Portionen)

500 g Venusmuscheln (aus der Dose oder frisch, mit Sud)
150 g geräucherter Speck (gewürfelt)
1 mittelgroße Zwiebel (fein gehackt)
2 Stangen Sellerie (fein gehackt)
2 EL Butter
2 EL Mehl
300 g Kartoffeln (geschält, gewürfelt)
400 ml Fischfond oder Muschelsud
300 ml Milch
200 ml Sahne
Salz, Pfeffer, Muskatnuss nach Geschmack
Frische Petersilie zum Garnieren
Zubereitung
Speck in einem großen Topf bei mittlerer Hitze auslassen, bis er knusprig ist. Herausnehmen und beiseitelegen.
Butter im Speckfett schmelzen, Zwiebeln und Sellerie darin glasig dünsten.
Mehl einrühren und kurz anschwitzen – das ergibt die Bindung.
Mit Fischfond und Muschelsud ablöschen, gut verrühren.
Kartoffeln hinzufügen und ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind.
Milch und Sahne einrühren, dann die Muscheln dazugeben.
Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Speck wieder hinzufügen, kurz erwärmen, aber nicht mehr kochen.
Mit frischer Petersilie bestreuen und heiß servieren.
Tipp
Serviere die Chowder mit knusprigem Brot oder Crackern.
Boston Cream Pie – Der Dessertklassiker aus Massachusetts
Zutaten (für eine Springform Ø 24 cm)

Für den Biskuit:
4 Eier
150 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
150 g Mehl
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
Für die Vanillecreme:
500 ml Milch
1 Vanilleschote oder 1 TL Vanilleextrakt
3 Eigelb
80 g Zucker
40 g Speisestärke
30 g Butter
Für die Schokoladenglasur:
100 g Zartbitterschokolade
80 ml Sahne
1 EL Butter
Zubereitung
1. Biskuit backen
Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Mehl, Backpulver und Salz vorsichtig unterheben. In eine gefettete Springform füllen und bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 25 Minuten backen. Abkühlen lassen und waagerecht halbieren.
2. Vanillecreme kochen
Milch mit Vanille aufkochen. Eigelb, Zucker und Stärke verrühren, in die heiße Milch geben und unter Rühren eindicken lassen. Butter einrühren, abkühlen lassen.
3. Kuchen füllen
Die untere Biskuitschicht mit der Vanillecreme bestreichen, obere Schicht auflegen.
4. Glasur zubereiten
Schokolade mit Sahne und Butter schmelzen, glatt rühren. Über den Kuchen gießen und verteilen.
Tipp
Vor dem Servieren mindestens 2 Stunden kühlen.
Lobster Roll – Hummergenuss im Brötchen
Zutaten (für 2 Portionen)

250 g gekochtes Hummerfleisch (aus der Schale gelöst, z. B. Schwanz und Scheren)
2 weiche Hot-Dog-Brötchen oder Brioche-Brötchen
2 EL Mayonnaise (alternativ: geschmolzene Butter für die warme Variante)
1 TL Zitronensaft
1 TL gehackter Sellerie (optional für Crunch)
Salz & Pfeffer nach Geschmack
Frische Schnittlauchröllchen oder Petersilie zum Garnieren
Butter zum Toasten der Brötchen
Zubereitung
Brötchen vorbereiten: Die Außenseiten der Brötchen mit Butter bestreichen und in einer Pfanne goldbraun toasten.
Hummerfleisch grob hacken, mit Mayonnaise, Zitronensaft, Sellerie, Salz und Pfeffer vermengen.
Die Mischung in die warmen Brötchen füllen, mit Kräutern garnieren und sofort servieren.
💡 Varianten-Tipp
Warm & buttrig: Statt Mayo einfach geschmolzene Butter verwenden – das ist die klassische „Connecticut-Style“-Variante.




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